Gegen das Vergessen

Gedenken an die Opfer der NS-Euthanasie­verbrechen

Im vergangenen Jahr war in der Klosterkirche die Ausstellung „Von Papenburg nach Neuruppin“ der Berliner Malerin Hannah Bischof zu sehen. Mit ihren Werken erinnert die Künstlerin an ihre Großmutter Maria Fenski, welche 1942 in der damaligen Landesanstalt Neuruppin Opfer der NS-Euthanasieverbrechen wurde.

Insgesamt rund 200.000 Menschen starben in der Zeit des Nationalsozialismus im Rahmen der Krankenmorde, weil Menschen mit psychischen Erkrankungen und Beeinträchtigungen in der menschenverachtenden Ideologie der Nationalsozialisten als „unwertes Leben“ angesehen wurden. Als sogenannte „Zwischenanstalt“ war die damalige Landesanstalt Neuruppin ein fester Bestandteil des zentral gesteuerten Euthanasie-Mordprogramms, der sogenannten „Aktion T4“.

Rund 2.500 Patient*innen wurden von Neuruppin aus in die Vernichtungsanstalten nach Brandenburg/Havel und Bernburg abtransportiert und dort ermordet. Auch nach Beendigung der „Aktion T4“ im Jahr 1941 wurden hunderte von Patient*innen der Landesanstalt Neuruppin Opfer der nun dezentral stattfindenden Euthanasieverbrechen.

Am Dienstag, 25. April 2023, dem Jahrestag des ersten Transportes von Neuruppin in die Tötungsanstalt in Brandenburg/Havel, laden die Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Ruppin, die Katholische Kirchengemeinde Hl. Getrud von Helfter, das Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg und die Fontanestadt Neuruppin zu einer Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Euthanasieverbrechen ein.

Beginn ist um 17.00 Uhr mit einer Ökumenischen Andacht in der alten Klinik-Kapelle des Universitätsklinikums. Es schließt sich ein Gang zu den Stolpersteinen vor dem Hauptgebäude an, wo die Gedenkveranstaltung endet.

Es ist der Wunsch der Veranstalter, dass die Gedenkveranstaltung der Beginn eines regelmäßigen Erinnerns an dieses schmerzliche Kapitel auch der Neuruppiner Geschichte sein möge.

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