Modernster Linearbeschleuniger Brandenburgs in Betrieb genommen
Die Klinik und Praxis für Strahlentherapie der Ruppiner Kliniken verfügt seit Kurzem über den modernsten Linearbeschleuniger Brandenburgs. In der Zweigstelle der Praxis in Brandenburg a. d. H. wurde er in Betrieb genommen. Die Praxis hat das Universitätsklinikum in Neuruppin bereits 2009 direkt am verbundenen Universitätsklinikum Brandenburg a. d. H. eingerichtet. Als Kooperationspartner des Onkologischen Zentrums Brandenburg sowie der onkologischen Schwerpunktpraxis übernimmt die Praxis wesentliche Bestandteile der Behandlung von Tumorpatientinnen und -patienten. Es bestehen auch Kooperationen mit den Havelland Kliniken in Nauen und Rathenow sowie dem Johanniter Krankenhaus Treuenbrietzen. Das 13 Mitarbeitende zählende Team der Praxis behandelt und betreut Patientinnen und Patienten zumeist mit bösartigen aber auch gutartigen Erkrankungen. Fachärztinnen und -ärzte für Strahlentherapie, medizinisch-technische Assistentinnen, Medizinphysikexperten, Krankenschwestern und die Administration sorgen für einen reibungslosen Ablauf, zugewandte Therapie und Sicherheit. Die Patientinnen und Patienten können sich von der strahlentherapeutischen Erstberatung und Untersuchung über die Durchführung der Strahlentherapie bis zur strahlentherapeutischen Nachsorge in guten Händen wissen.
Aufwendige Sanierung
Die Neuinstallation des Linearbeschleunigers war aufwendig, da die Räumlichkeiten umfassend saniert werden mussten. Ein Linearbeschleuniger wiegt mehrere Tonnen, ist hinter meterdicken Wänden fest im Boden verankert und muss von spezialisierten Physikern fein abgestimmt werden, um eine effektive und dennoch möglichst schonende Therapie zu gewährleisten. Die Maßnahmen begannen im August. Nach der Sanierung der Räumlichkeiten kann die Praxis weiterhin intensitäts- und volumetrisch modulierten Bestrahlungstechniken (IMRT, VMAT) sowie bildgeführten Bestrahlungstechniken (IGRT) durchführen.
Erweiterte Therapiemöglichkeiten
Das Therapieangebot wird nun außerdem erweitert durch atemgetriggerte Bestrahlungstechniken (DIBH, Atemgating). Bei der atemgetriggerten Bestrahlung setzt die Strahlung erst bei Erreichen eines bestimmten Atemzustandes (tiefes Einatmen) ein. In diesem Zustand ist der Abstand zwischen Herz und Brustwand am größten. Das Herz kann bei zeitlich so präziser Bestrahlung bestmöglich vor zu hoher Strahlenbelastung geschützt werden. Die Technik kommt beispielsweise bei der Behandlung von Brustkrebspatientinnen zur Anwendung.
Zudem bietet die Praxis nun auch die Möglichkeit der stereotaktisch-bildgeführten Bestrahlungen an. Dieses Verfahren ermöglicht die die präzise Zerstörung selbst von kleinen Tumoren, die tief im Körperinnern liegen. Dies gleicht der chirurgischen Entfernung mit einem Skalpell. Aus diesem Grund wird das Verfahren auch „Radiochirurgie“ genannt.
Kontakt
Praxis für Strahlentherapie und Radioonkologie | Zweigpraxis Brandenburg a. d. H.
Ruppiner Kliniken - Universitätsklinikum der MHB
Leiter: Dr. med. André Buchali
Hochstraße 25, 14770 Brandenburg a. d. H.
Tel.: 03381 2133-420
E-Mail: praxis-strahlentherapie@ogd-neuruppin.de