Prostatakrebszentrum Brandenburg-Nordwest

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Im Überblick

Erkrankungen der Prostata können gutartiger oder bösartiger Natur sein. Gutartige Prostataerkrankungen führen zu einer Harnblasenentleerungsstörung, die unbehandelt neben einer Beeinträchtigung der Lebensqualität durch Abschwächung des Harnstrahls und gehäuften Harndrang auch zu ernsthaften Folgeerkrankungen wie Harnwegsinfektionen und Verschlechterung der Nierenfunktion bis hin zur Dialysepflicht führen kann.

Mit jährlich über 60.000 Neuerkrankungen und 11.000 Sterbefällen ist der Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung des Mannes in Deutschland. Diese Zahlen belegen sehr deutlich die Gefährlichkeit des Prostatakarzinoms. Andererseits führen die modernen Methoden der Früherkennung auch zur Entdeckung sogenannter insignifikanter, also nicht behandlungsbedürftiger Prostatakarzinome.

Im Prostatazentrum des UKRB stehen Spezialisten aller notwendigen Fachdisziplinen sowie die entsprechenden technischen Voraussetzungen zur Verfügung, um für jeden Patienten mit einer Erkrankung der Prostata eine individuell erfolgreiche Behandlungsstrategie entwickeln zu können. Hierbei kommen modernste diagnostische und therapeutische Verfahren einschließlich Lasertechnik zur Anwendung.

Das Behandlungsspektrum umfasst neben Operationen in überwiegend endoskopischer oder mikrochirurgischer Technik, der Strahlentherapie (IMRT und LDR-Brachytherapie) auch die medikamentöse Therapie. Im Sinne einer ganzheitlichen Behandlung wird das Behandlungsangebot durch Physiotherapie und die psychologische Beratung ergänzt.

Sollten Sie nach der Beratung durch Ihren behandelnden Facharzt für Urologie Fragen zur Diagnostik und Therapie von Prostataerkrankungen haben, stehen wir Ihnen in unserer vorstationären Zweitmeinungssprechstunde gern und unverbindlich zur Verfügung.

Leitung

Jens Cordes

PD Dr. Jens Cordes

  • Facharzt für Urologie
  • Zusatzbezeichnung Medikamentöse Tumortherapie, Andrologie, Röntgendiagnostik (Fachgebunden Urologie­), Rettungsmedizin

Kurzkontakt

Telefon

(03391) 39-47310

Fax

(03391) 39-47309

E-Mail

uro@ukrb.de

Adresse

Fehrbelliner Straße 38
16816 Neuruppin

Leistungsangebot

Prävention

Früherkennung
Urologische Erkrankungen sind den meisten Menschen peinlich. Darüber zu sprechen gilt noch immer als Tabu. Daher scheuen viele Menschen den Weg zu ihrem Arzt – oft mit negativen Folgen. Denn nur wenn Erkrankungen der Prostata rechtzeitig erkannt werden, ist eine optimale Behandlung mit besten Heilungschancen möglich.

Vorsorge
Die Vorsorgeuntersuchungen finden beim niedergelassenen Facharzt für Urologie statt. Bezüglich der Prostataerkrankungen sind die Tastuntersuchung der Prostata, die PSA-Bestimmung (ein Blutwert) und die Ultraschalluntersuchung von Bedeutung.

Diagnostik

Neben der Tastuntersuchung der Prostata, der Ultraschalluntersuchung der Nieren und der ableitenden Harnwege und Laboruntersuchungen erfolgt eine Beurteilung der Blasenentleerung durch Uroflowmetrie (Harnstrahlmessung) und Restharnkontrolle (sonografische Bestimmung der nach Blasenentleerung in der Harnblase verbliebenen Harnmenge). Mit Fragebögen lassen sich zusätzliche Symptome genauer erfassen.

Prostatabiopsie +

Sollten die Untersuchungen den Verdacht auf eine bösartige Erkrankung, also ein Prostatakarzinom ergeben, kann eine Prostatabiopsie (Gewebeprobe) Klärung bringen. Hierbei werden in örtlicher Betäubung unter Ultraschallkontrolle aus jeder Hälfte der Prostata sechs, also insgesamt 12 Proben entnommen. Die Proben werden im Institut für Pathologie untersucht. Bei Nachweis eines Prostatakarzinoms kann anhand bestimmter Gewebemerkmale (Gleasonscore) die Aggressivität der Tumorerkrankung beurteilt werden. Die Prostatabiopsie kann als vorstationäre Leistung im Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg erbracht werden.

Bildgebende Untersuchungen +

Im Falle des Krebsnachweises sind fallweise zusätzliche bildgebende Untersuchungen sinnvoll. So wird zum Beispiel bei PSA-Werten höher als 10 µg/l, einem Gleasonscore von 8 und höher oder einem lokal fortgeschrittenen Tumor die Durchführung einer Skelettszintigrafie empfohlen. Zur Beurteilung der Tumorausbreitung kann auch eine Kernspintomografie des Beckens sinnvoll sein.

Therapie

Die Therapie kann umfassen:

  • Operationen in überwiegend endoskopischer oder mikrochirurgischer Technik
  • Strahlentherapie (IMRT und LDR-Brachytherapie)
  • medikamentöse Therapie

Im Prostatazentrum Brandenburg-Nordwest finden Sie Spezialisten für alle Fachdisziplinen. Der Verlauf der Therapie, also welche Maßnahmen wann zum Einsatz kommen, wird für jeden Patienten individuell geplant und im Behandlungsteam besprochen.

Gutartige Prostatavergrößerung +

Medikamentöse Behandlung
Zunächst erfolgt immer eine medikamentöse Behandlung durch den niedergelassenen Facharzt für Urologie. Wenn die verordneten Medikamente keine Besserung der Beschwerden herbeiführen oder im Laufe der Zeit an Wirkung verlieren, ist zumeist ein operativer Eingriff notwendig.

Operation
Ziel der Operation ist es, das überschüssige Prostatagewebe zu entfernen, um wieder eine normale Blasenentleerung zu ermöglichen. Hierfür kommen ganz überwiegend endoskopische Operationsverfahren zur Anwendung. Goldstandard in der operativen Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung ist die Transurethrale Prostataresektion (TUR-P). Hierbei können bis zu 100 g Prostatagewebe nebenwirkungsarm entfernt werden. Insbesondere bei Einnahme blutverdünnender Medikamente (z. B. nach Herzinfarkt, Schlaganfall oder Implantation von Stents) kann das Prostatagewebe mit dem Laser fast blutungsfrei vaporisiert (verdampft) werden. Nur ganz selten ist eine Schnittoperation erforderlich.

Prostatakarzinom +

Operation
Prinzipiell stehen für die operative Entfernung eines Prostatakarzinoms, die radikale Prostatektomie, drei Zugangswege zur Verfügung:

  • der Unterbauchschnitt,
  • der Dammschnitt oder
  • die endoskopische Operation („Schlüssellochtechnik“).

Keiner dieser drei Zugangswege konnte bisher seine Überlegenheit gegenüber den jeweils anderen Verfahren nachweisen. Wir bevorzugen als operativen Zugang den Unterbauchschnitt.

Generell erfolgt der Eingriff in mikrochirurgischer Technik, also mit einem Xenonkopflicht und mit einer Lupenbrille. Dieses Vorgehen stellt eine hervorragende Visualisierung aller op-relevanten Strukturen sicher. In Abhängigkeit von der lokalen Tumorausbreitung, dem PSA-Wert und dem Gleasonscore kann ein nervschonendes Vorgehen mit dem Ziel der Schonung der erektilen Funktion erfolgen. In gleicher Sitzung können die Beckenlymphknoten entfernt werden.

Vor geplanter Strahlentherapie kann bei entsprechender Befundkonstellation die laparoskopische Entfernung die Beckenlymphknoten das Behandlungsergebnis verbessern.

Strahlentherapie
Für die Strahlentherapie des Prostatakarzinoms stehen die perkutane Strahlentherapie und die LDR-Brachytherapie (Seedimplantation) zur Verfügung.

Die perkutane, also „von außen zugeführte“ Strahlentherapie wird als intensitätsmodulierte Strahlentherapie – IMRT – durchgeführt. Bei diesem hoch modernen Verfahren ist eine sehr genaue Eingrenzung hoher Strahlendosen auf das tumortragende Organ möglich. So erreicht man eine hohe strahlentherapeutische Wirkung am Tumor bei gleichzeitiger bestmöglicher Schonung gesunder Nachbarorgane.

Die bei sehr früh entdeckten Prostatakarzinomen anwendbare LDR-Brachytherapie – Seedimplantation – ermöglicht das hochpräzise Einbringen von Strahlenkörperchen direkt in die Prostata in einer einzigen Therapiesitzung. Im Laufe der Zeit geben diese Strahlenkörperchen eine definierte Dosis ab und können so einen Prostatakrebs „von innen“ behandeln.

Medikamentöse Behandlung
Die Hormontherapie kann ein Prostatakarzinom über längere Zeiträume aufhalten, nicht aber heilen. Hauptanwendungsgebiete der Hormontherapie sind metastasierte (in andere Organe streuende) Prostatakrebserkrankungen sowie eine Wirkungsverbesserung der Strahlentherapie. Die Hormontherapie erfolgt fast ausschließlich über den behandelnden niedergelassenen Facharzt für Urologie.

Sollte die Hormontherapie im Laufe der Zeit an Wirkung verlieren, steht die Chemotherapie zur Verfügung. Zur Anwendung kommen die Substanzen Docetaxel und Cabazitaxel. Die Behandlung erfolgt stationär in der urologischen Klinik oder in Zusammenarbeit mit der onkologischen Schwerpunktpraxis unseres Hauses.

Nachsorge

Die Nachsorgeuntersuchungen werden – unabhängig davon, ob eine gutartige oder bösartige Erkrankung behandelt wurde – von Ihrem behandelnden Facharzt für Urologie durchgeführt.

Hier sind vor allem die Bestimmung des PSA-Wertes und die Kontrolle der Blasenentleerung von Bedeutung. Nach strahlentherapeutischer Behandlung ist zusätzlich eine regelmäßige radioonkologische Verlaufskontrolle erforderlich.

Sprechstunden

Zweitmeinungssprechstunde
Sie können werktags zwischen 07.30 und 14.30 Uhr unter (03391) 39-47310 einen Beratungstermin für unserer vorstationäre Zweitmeinungssprechstunde vereinbaren.

Zum Beratungsgespräch mit dem Chefarzt des Zentrums, PD Dr. Jens Cordes, bringen Sie bitte die Ihnen zur Verfügung stehenden Befunde mit.

Kontakt

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